Tagesausflug nach Heidelberg am 16. Mai 2018
Mit 26 erwartungsvollen Teilnehmern machten wir uns mit dem Zug auf dem Weg in das romantisch verklärte Städtchen Heidelberg. Dort am Bahnhof wurden wir unfreundlich von einem ersten Regenschauer empfangen, danach zeigte sich die Stadt allerdings von ihrer freundlichen Seite. Start der Vormittagsführung durch die Altstadt mit unserer umsichtigen Gästeführerin Dagmar Keller war um 10.30 Uhr am Universitätsplatz. Zunächst gab es eine kurze Einführung in die wechselvolle Geschichte der Stadt mit dem Schicksalsjahr 1693, als die Franzosen im sog. Erbfolgekrieg die Stadt und das Schloss in Schutt und Asche legten. Der Wiederaufbau im 18. Jh. ließ auf alten Grundmauern eine barocke Stadt entstehen, nur das Schloss blieb seither als Ruine stehen und wurde weltbekannt. Im 2. Weltkrieg wurde Heidelberg von Bombenangriffen verschont.
Die Führung begann mit dem Besuch der sehenswerten Aula der alten Universität und der Besichtigung des karg ausgestatteten Studentenkarzers. Dessen Wände waren von den Insassen mit Wandmalereien, scherenschnittartigen Porträts und lockeren Sprüchen ausstaffiert worden. Weitere Stationen waren u. a. die lichtdurchflutete Jesuitenkirche und dazu als Kontrast die drangvolle Enge einer Altstadtwohnung in der Friedrich Ebert, der erste demokratisch gewählte deutsche Reichspräsident, das Licht der Welt erblickte und mit fünf Geschwistern hier Kindheit und Jugend verbrachte. In den engen Gassen der Altstadt ging es vorbei am „Schnookeloch“, dem Café „Heidelberger Studentenkuss“ zur Alten Brücke. Weiter dann zum Marktplatz mit der mächtigen Heiliggeistkirche und dem schönsten Haus am Platze, dem Renaissancegebäude „Zum Ritter“.
Danach war Erholung und Stärkung bei naturtrübem Bier und kräftiger Kost im „Brauhaus Vetter“ angesagt.
Der Nachmittag war dem Schloss und dem Schlossgarten gewidmet. Beeindruckend hier die Renaissancefassaden des Friedrichs-und Ottheinrichsbaus. Vom Schlossaltan gab es den schönsten Blick auf die Altstadt und dem Neckar. Der weitläufige Schlossgarten kam aus Zeitgründen etwas zu kurz.
Den Ausklang konnte die Truppe im Freien des „Cafés Gundel“ mit den süßesten Verlockungen in diesem Teil der Altstadt genießen. So gestärkt ging es zurück zum Bahnhof, wo sich Heidelberg mit einem kräftigen Abschiedsschauer von uns verabschiedete, was aber der guten Stimmung dieses ereignisreichen Tages keinen Abbruch tat.
K.-H. Thode